Swantje Kalwat - Hebamme
Akupunktur / Traditionelle chinesische Medizin
Die Entwicklung der Akupunktur begann in China vor rund 4000 Jahren. Somit zähltsiezu den ältesten Heilmethoden der Welt.
Die traditionelle chinesische Medizin, bei der die Akupunktur nur einen kleinen Teil ausmacht, ist eine ganzheitliche Medizin, die nicht nur symptomatisch an Erkrankungen herangeht, sondern weitaus komplexere Zusammenhänge zwischen verschiedenen Erkrankungen herstellt.
Sie ist gerade für Schwangere und Wöchnerinnen eine gute Alternative, da sie keine negativen Nebenwirkungen auf Mutter und Kind hat, sondern körpereigene Vorgänge reguliert.
Die wichtigsten Indikationen für Akupunktur in der Geburtshilfe sind:
- Hyperemesis gravidarum / Schwangerschaftsübelkeit
- Lumbalgien und Ischialgien / Rückenschmerzen
- Migräne und Kopfschmerzen
- Raucherentwöhnung / Suchtbehandlung
- Wendung aus Beckenendlage
- Karpaltunnelsyndrom / Taubheitsgefühl undSchmerzen in den Händen
- Schlafstörungen und zum psychischen Ausgleich
- Geburtsvorbereitung
- unter der Geburt (Geburtserleichterung, Schmerzbekämpfung,
Plazentalösungsstörungen)
- Stillprobleme
- verzögerte Rückbildung der Gebärmutter
- Obstipation / Verstopfung
- Blasenentleerungsstörungen
Je nach Beschwerdebild ist eine unterschiedliche Anzahl an Behandlungen notwendig, um eine dauerhafte Besserung des Zustandes zu erreichen.
Bei akuten Beschwerden sind meist nur einige wenige Sitzungen erforderlich, bei chronischen Beschwerden kann eine umfangreichere Behandlung notwendig werden.
Essentiell für den Behandlungserfolg ist die allgemeine Lebenspflege: vor allem die Ernährung, Schlaf und das Hören auf die Signale des Körpers.
Die geburtsvorbereitende Akupunktur nutzt spezielle "die Mitte" stärkende Punkte, die sich zum einen positiv auf einige Schwangerschaftsbeschwerden wie Ödeme, Übelkeit, Erbrechen und Sodbrennen auswirken, zum anderen die Erholung nach der Geburt und das Ingangkommen der Milchbildung positiv beeinflussen.
Sie wird ab der 37. Schwangerschaftswoche 1x wöchentlich angeboten und umfasst 4 Sitzungen.
Eine Studie an der Universitätsklinik Mannheim konnte bei Erstgebärenden eine deutlich ausgeprägtere Reifung des Muttermundes (Weichwerden und sich ggf. schon leicht Eröffnen) vor Beginn der Wehentätigkeit und eine deutlich günstigere Wehenkoordination im Geburtsverlauf nachweisen, was einen deutlich geringeren Einsatz von Medikamenten und eine Verkürzung der Eröffnungsphase von ca. 2 Stunden im Vergleich zur Kontrollgruppe zur Folge hatte.
Auf die Einstellung des Kindes und die damit zusammenhängende "Geburtsmechanik" (wie das Kind auf den Muttermund drückt, um ihn zu eröffnen und wie es sich seinen Weg durch das mütterliche Becken bahnt) hat sie allerdings nicht.
Kosten:
Behandlung bei Beschwerden
Moxatherapie bei Beckenendlage
Geburtsvorbereitende Akupunktur
€ 25,00 pro Sitzung
Akupunktur ist eine Leistung, die in den meisten Fällen nicht von den Krankenkassen übernommen wird und privat gezahlt werden muss.
Die Privatrechnung kann im Einzelfall nachträglich bei der jeweiligen Kasse eingereicht und erstattet werden.
Eine Akupunktursitzung wird aber zumeist nicht isoliert angeboten, sondern vor oder nach Leistungen erbracht, die mit den Kassen abgerechnet werden können,
wie Beratung oder Hilfe bei Beschwerden in der Schwangerschaft, Wochenbettbesuche oder Beratungsleistungen nach der Geburt.